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Eyevory: Euphobia (Review)
Artist: | Eyevory |
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Album: | Euphobia |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock / Pop |
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Label: | Artist Station / Soulfood | |
Spieldauer: | 54:48 | |
Erschienen: | 26.04.2013 | |
Website: | [Link] |
Flicht man folkloristische Instrumente in den kontext moderner, teils technoider Rockmusik, landet man rasch in der Ramsch-Gothic-Ecke oder muss sich als Feierabend-Mittelalterbarde abkanzeln lassen. Diese deutsche Band tut ersteres, macht sich aber keines der beiden Vorwürfe schuldig.
EYEVORYs Stil ergibt sich aus recht straightem Melodic Metal (traditionelle Zwillingsharmonien, treibendes Tempo und effektive, weil durchschaubare Breaks), elektronischem Versatz in Form zuweilen futuristischer Keyboard-Sounds sowie einer pastoral progressiven Anmutung, hervorgerufen durch das Flötenspiel von Kaja Fischer und ebenjene Augenblicke, in welchen der Synthesizer wie im programmatischen Artrock eingesetzt wird - flächig oder für perlende Leads beziehungsweise zur Akkordbegleitung statt als programmierter Klopfgeist ("I Trust In You").
Der druckvolle, manchmal fast über Gebühr aufgeblasen wirkende Sound und Jana Franks selbstbewusste Stimme deuten wiederum auf eine zeitgenössische Rockband hin, die auch jugendliche Hörer anspricht. Ob diese den unbeholfenen Sprechgesang ("Requiem Aeternam", zerfahren langer Tiefpunkt des Albums) und die Rave-Dünkel des ansonsten wie zum Kontrast bieder-freundlichen "Monster" schätzen, ist eher fraglich, zumal EYEVORY abgesehen von "Sacrifice" und "On My Way To Bliss" keine allzu kompakten Lieder, geschweige denn Hit-Anwärter schreiben.
Mit den rhythmischen Variationen während "In My Dream" verzetteln sich die Musiker zwar nicht, aber ihr Bekenntnis zur Verspieltheit kommt vor dem Hintergrund gewollter Eingängigkeit (fast AOR-Ausmaße annehmend im arg klebrigen "Good Times Are Now" mit VAN HALEN- oder EUROPE-Fanfaren) erzwungen, genauso wie die handelsübliche Ballade "Torn" gepflegte Langeweile verbreitet.
Highlights neben dem euphorisierenden Quasi-Titelstück (dabei stimmte der Gedanke an ein Loreen-Cover im Vorfeld skeptisch): "Black Bird" als origineller Kniefall vor den frühen MARILLION-Sachen mit Steve Hogarth und "1001 Nights", das mit Percussion und mystischem Kolorit selbstredend wie dem Orient entsprungen tönt.
FAZIT: Einen interessanten Stil haben EYEVORY mit ihrer zweiten Veröffentlichung bereits etabliert; ihre Kompositionen, eine Mischung aus Art Rock und angestrebt zeitloser Popmusik, überzeugen allerdings nicht durchweg, da einige Arrangements und zuvorderst der naive Gesang zumindest vom Standpunkt des Rezensenten betrachtet aufgesetzt erscheinen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sacrifice
- I Trust In You
- Monster
- On My Way To Bliss
- Black Bird
- In My Dream
- Torn
- 1001 Nights
- Good Times Are Now
- Requiem Aeternam
- Euphoria
- Bass - Jana Frank
- Gesang - Jana Frank, Kaja Fischer
- Gitarre - David Merz
- Keys - Kaja Fischer, David Merz
- Schlagzeug - Sascha Barasa Suso
- Sonstige - Kaja Fischer (Flöte)
Interviews:
-
keine Interviews
Kommentare | |
Robert
gepostet am: 06.03.2018 User-Wertung: 12 Punkte |
Naja, ich habe die Band bereits zweimal live in Leverkusen gesehen, das nächste mal wohl am 16.3., wenn ich es schaffe und finde die Band ziemlich interessant.
Es ist natürlich einfacher konsumierbar als vieles andere aus dem Prog, aber die Band ist wohl auch nicht angetreten, um King Crimson den Rang abzulaufen. Für mich ist es eher sowas wie Nightwish oder Within Temptation nur eben im Prog-Kontext und von die-sem Standpunkt aus betrachtet überzeugt zumindest mich das Songwriting durchgehend. Das ist Musik, die auch beim ESC (siehe Euphobia-Cover) bestehen könnte, ohne das Stammpublikum zu vergraulen. Ich denke, die Band könnte es durchaus schaffen auf behutsame Weise auch Leute an den Prog heranzufüh-ren, die selbigen bisher nicht kannten oder kennen wollten… Auch wir haben ja nicht direkt mit Anglagard angefangen, sondern wahrscheinlich erst mal Heat of the mo-ment, Owner of a lonely heart und Kayleigh im Radio gehört…und Eyevory könnten durchaus auch von aufgeschlossenen Sendern im Radio gespielt werden. Das Nachfolgewerk Infantasia ist aber was proggiger. |